Ein Mensch atmet an einem normalen Tag ca. 20.000-mal ein- und aus. So wird Sauerstoff verbraucht und jede Menge an Kohlendioxid produziert.
Durch Kochen, Baden, Wäsche waschen und Heizen, ja alleine nur durch Schlafen, entstehen Tag für Tag viele Liter Wasser, welche die Luftfeuchtigkeit erhöhen.

All dies sorgt für „schlechte Luft“ in Innenräumen. Daher ist richtiges lüften, egal ob zu Hause oder am Arbeitsplatz, unverzichtbar. Die Innenraumluft wird dadurch wieder verbessert, ein gesundes Raumklima erhalten, sowie Schimmelbildung und gesundheitliche Probleme vermieden.

In unserem folgenden Beitrag zeigen wir Ihnen alle Tipps und Tricks, wie Sie richtig lüften.

Gründe für richtiges Lüften

1. Frische Luft
Je höher die Anzahl der Personen in einem Raum ist, desto schneller sammelt sich Kohlendioxid an. Die Luft ist „verbraucht“. Doch damit das Gehirn arbeiten kann, braucht es ausreichend Sauerstoff. Regelmäßiges Lüften sorgt für frische, sauerstoffreiche Luft in Innenräumen. Gleichzeitig gelangen Luftfeuchtigkeit, störende Gerüche und Schadstoffe nach draußen. Zudem hilft saubere Atemluft bei Müdigkeit und Kopfschmerzen.

2. Schimmelbildung und gesundheitliche Schäden vermeiden
Wenn die in einem Raum entstehende Feuchtigkeit nicht korrekt abgelüftet wird, steigt mit der Zeit der Luftfeuchtigkeitsgehalt, was zu Schimmelbildung führen kann. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf die Bausubstanz eines Hauses aus und hat so evtl. hohe Kosten für Sanierungen zur Folge, sondern kann auch zu gesundheitlichen Schäden führen. Denn die Schimmelsporen und Schadstoffe, die somit in die Luft gelangen, können Allergien wie Asthma oder Heuschnupfen auslösen.

3. Verbesserte Energieeffizienz
Um sich wohlzufühlen, braucht ein Mensch pro Stunde mindestens 30 m3 frische Luft. Doch leider bedeutet regelmäßiges Lüften im Winter einen Verlust an Heizenergie. Wird allerdings korrekt gelüftet, geht nur wenig Wärme verloren, Heizenergie kann trotzdem effizient genutzt werden und die Heizkosten steigen nicht unnötig in die Höhe.

Richtiges lüften – So geht’s

Am effektivsten: Stoßlüften

Mit 3- bis 5-maligen täglichem Stoßlüften kann ein optimales Raumklima und eine angemessene Luftfeuchtigkeit gewährleistet werden. Je nach Jahreszeit und Witterung sollte das zwischen 5 und 30 Minuten dauern.

Lüften Sie mit komplett geöffneten Fenstern, denn Querlüften sorgt für einen schnellen Luftaustausch und ist so effektiver als das Lüften mit nur einem Fenster. Ist nur ein Fenster vorhanden muss entsprechend länger gelüftet werden.

Lüften und heizen sie niemals gleichzeitig. Heizungen sollten vor dem Lüften immer abgeschaltet und erst danach wieder aufgedreht werden. So geht weniger Heizenergie verloren, und Umwelt und Geldbeutel werden geschont.

Die optimale Wohnraumtemperatur beträgt 20 Grad, die Luftfeuchtigkeit sollte um die 50 % betragen.
Falsch hingegen ist die verbreitete Gewohnheit, Fenster zu kippen und sie mehrere Stunden oder sogar den ganzen Tag in dieser Stellung zu lassen. Der Luftaustausch hierbei ist ungenügend, dazu kommt das Heizwärme verloren geht und durch das Auskühlen der Wandstellen in der Nähe der Fenster Schimmel entstehen kann.

Tipps für das Lüften im Sommer

 

Tipps für das Lüften im Winter

 

Küche und Badezimmer richtig lüften

Durch Kochen, Wäsche trocknen oder duschen steigt die Luftfeuchtigkeit in Küche und Badezimmer enorm an. Um diese wieder loszuwerden und Schimmelbildung zu vermeiden, ist Stoßlüften wichtig.

Deshalb gilt: Lüften Sie immer sofort, wenn Wasserdampf oder feuchte Luft entsteht.

Öffnen Sie das Fenster nach dem Duschen oder während des Kochens. Trocknet Wäsche, sollte das Fenster geöffnet oder der Raum häufiger gelüftet werden. Generell sollte die Tür aber geschlossen bleiben, dass sich die Luftfeuchtigkeit nicht in der Wohnung verteilen kann.
Haben Sie kein Fenster im Bad, sollte die Tür offengelassen werden. So kann die Feuchtigkeit entweichen. Vergessen Sie hier nicht den Rest der Wohnung gut zu lüften.
Schlafzimmer richtig lüften

Da jede Person nachts zwischen einem und drei Liter Feuchtigkeit abgibt, sind Schlafzimmer bei unzureichender Belüftung besonders anfällig für Schimmel. Stoßlüftung vor dem Schlafengehen und nach dem Aufstehen sind daher besonders wichtig und sorgen für ein angenehmes Raumklima mit ausreichend Sauerstoff.
In der warmen Jahreszeit können Sie das Fenster im Schlafzimmer auf Wunsch über Nacht geöffnet lassen. Im Winter sollte es geschlossen bleiben, da der Raum sonst zu stark auskühlt.

Keller richtig lüften

Auch wenn der Keller nicht zu den beheizten Räumen, sondern zu den kältesten des Hauses zählt – die optimale Raumtemperatur beträgt 10-15 Grad – sollte er gut gelüftet werden.
Besonders durch das Waschen und Trocknen von Wäsche bildet sich Kondenswasser. Um Schimmelbildung zu vermeiden, ist daher auch hier regelmäßiges Stoßlüften wichtig.

In der kalten Jahreszeit können die Kellerräume meistens bedenkenlos gelüftet werden, im Sommer sollten Sie in den frühen Morgenstunden oder abends lüften, wenn die Außentemperatur niedrig ist.

Von dauerhaft geöffneten Fenstern im Winter ist abzuraten, da die Wände und Gegenstände im Raum sonst zu stark auskühlen und Luftfeuchtigkeit schneller an ihnen kondensiert.

Lüften bei Regen

Lüften ist wichtig – bei jeder Witterung. Achten Sie aber bei Regenwetter darauf, dass kein Regenwasser in die Wohnräume gelangt. Hierfür ist es ratsam die vom Regen abgewandten Fenster oder durch bzw. einen Dachvorsprung geschützte Fenster zu öffnen.

Lüften ist auch bei Regenwetter ratsam, denn die Außenluft ist selbst dann nach dem Erwärmen noch trockener als die verbrauchte Innenraumluft.
Lüften bei Allergien

Während der Pollensaison zu Lüften ist für Menschen mit Heuschnupfen oder Allergien ein echtes Problem. Um möglichst unbehelligt durch diese Zeit zu kommen ist es ratsam die Fenster untertags geschlossen zu halten und nur morgens oder abends, wenn weniger Pollen fliegen, zu lüften.Die niedrigste Pollenkonzentration und damit beste Zeit zum Stoßlüften liegt in der Stadt zwischen 6.00 und 8.00 Uhr, in ländlichen Gebieten zwischen 19.00 und 24.00 Uhr.

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